Milchsäure

Synonym

  • Lactic acid [engl.]

Übersicht


Medizin

Typ


Chemie

Strukturformel

Summenformel

C3H6O3

Molekülmasse

  • 90,078

IUPAC

  • (RS)-2-Hydroxypropansäure

CAS-Nummer

  • 598-82-3

Eigenschaften

Schmelzpunkt 18 °C
Siedepunkt (20 hPa) 122 °C
Dampfdruck (25 °C)  10 Pa
Dichte 1,21 g/cm3
pKS 3,86

Definition

  • Milchsäure besteht aus einem Gemisch von 2-Hydroxypropionsäure, ihren Kondensationsprodukten, wie Lactylmilchsäure und Polymilchsäuren, und Wasser
  • Das Gleichgewicht zwischen 2-Hydroxypropionsäure und ihren Kondensationsprodukten ist abhängig von der Temperatur und der Konzentration
  • Meist liegt Milchsäure als Racemat vor, gelegentlich überwiegt das (S)-Isomer.
  • Milchsäure hat einen Gehalt zwischen 88,0 und 92,0 Prozent (m/m)

Sonstige Eigenschaften

  • Sirupartige, farblose bis schwach gelbliche Flüssigkeit, mit sehr schwachem Geruch
  • Mischbar mit Wasser, Ethanol und Ether, unlöslich in Chloroform

Analytik

Identität

Gehalt

  • Verseifungstitration
    •  Als Indikator wird Phenolphthalein eingesetzt.
    • Der Einsatz dieses Verfahren ist indiziert, da Milchsäure mit sich selbst Ester bildet.
    • Zur Spaltung der Ester wird die Substanz ca. 30 min mit einem NaOH-Überschuss versetzt.
    • 1 Äquivalent

Bemerkungen

  • Milchsäure hat einen pKS-Wert von 3,8 und ließe sich somit direkt mir NaOH titrieren. Allerdings bildet Milchsäure als α-Hydroxycarbonsäure Ester mit sich selbst, so Estolide (Polyester) und Lactide (Diester). Letztere sind Kondensationsprodukte aus zwei Molekülen, die vor allem in hochkonzentrierten Lösungen auftreten.
  • Milchsäure und ihre Salze werden durch mikrobiologische Gärung aus Milch, Molke, Melasse oder Malz gewonnen.
  • Dabei entstehen d-Milchsäure und l-Milchsäure.
  • Da Kleinkinder d-Milchsäure nicht metabolisieren können, kann es bei der linksdrehenden Milchsäure zu einer metabolischen Azidose kommen.

IR-Spektrum

Massenspektrum


Technologie

Verwendung

  • Säureregulator

Bemerkungen

  • Milchsäure wird zur Einstellung des pH-Wertes in Lebensmitteln eingesetzt. Als Calciumlactat wird sie zur Calciumanreicherung von Nahrungsmitteln verwendet.
  • In Gerbereien dient sie zum Entkalken von Häuten. In haushaltsüblichen Entkalkern findet sie sich mit dem gleichen Zweck.
  • Aufgrund ihrer antiseptischen Eigenschaften wird sie in der Kosmetik z.B. gegen Akne verwendet. Dazu ist jedoch ein pH-Wert von 3 - 4 erforderlich, da bei pH-Werten über 5 keine antiseptischen Eigenschaften mehr nachweisbar sind.
  • Milchsäure dient als Monomer bei der Herstellung von Polymilchsäuren.

E-Nummer

  • E 270

Toxikologische Bewertung

  • Unbedenklich

Sicherheit

Gefahrstoffklasse

Xi

R- und S-Sätze

R-Sätze 38-41
S-Sätze 26-39

 

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