Antibiotika
Prinzipien
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Bakterizidie
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Irreversible Schädigung und Abtötung der Bakterien
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Indiziert bei geschwächtem Immunsystem, Sepsis, etc.
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Gegeben bei:
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Nur während der Wachstumsphase wirksam:
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Bakteriostase
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Reversible Hemmung des Wachstums einer Bakterienpopulation
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Zur Beseitigung der Infektion ist die Mithilfe des Immunsystems notwendig.
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Indiziert bei Infektionen in gut durchbluteten Geweben bei Patienten mit allgemein guter Immunlage.
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Gegeben bei:
Wirkmechanismen
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Hemmung der Nukleinsäurefunktion
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Hemmung der Proteinbiosynthese
- Hemmung der Tetrahydrofolsäuresynthese
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Hemmung der Zellwandsynthese
- Störung der Funktion
der Zytoplasmamembran
Kenngrößen
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MHK
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Minimale Hemmkonzentration
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Niedrigste Wirkstoffkonzentration, bei der kein bakterielles Wachstum mehr erkennbar ist (-> Bakteriostase).
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MBK
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Minimale bakterizide Konzentration
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Niedrigste Wirkstoffkonzentration, welche die eingebrachte Bakterienzahl um mindestens 99,9 % verringert.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW)
- Gastrointestinale Beschwerden
- Nebenwirkung im Sinne der Hauptwirkung
- Vor allem als Folge der Beeinflussung der Normalflora des Darms
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Fakultativ pathogene Keime können wuchern und pathogen werden
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AAPC
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Antibiotikaassoziierte pseudomembranöse Kolitis
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Herzheimer-Reaktion
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Schweißausbrüche, Herzrasen, Schüttelfrost (Endotoxin-Reaktion)
- Als Folge einer Interaktion mit Eukaryontenzellen
- Toxische UAW
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Alle toxischen Effekte sind dosisabhängig und setzen keine vorherige Sensibilisierung voraus.
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Sie sind häufig Folge einer absoluten oder relativen Überdosierung oder einer unsachgemäßen Applikation
- Allergische UAW
- Treten nur bei Prädisposition ein, nicht dosisabhängig, vorheriger Kontakt mit Arzneimittel (Sensibilisierung) ist nötig.
- Teratogene UAW
- Fruchtschädigend durch mutagene Wirkung oder durch toxische Schädigung v.a. während der Organogenese.
Konsequenzen beim Auftreten von UAW
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Bei Allergie
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Absetzen (Gefahr eines anaphylaktischen Schocks)
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Bei Candidasis
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Lokale Behandlung, Fortsetzung der Antibiotikatherapie
Spektrum
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Schmalspektrum-Antibiotika
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Breitspektrum-Antibiotika
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Ende 19. Jh. Robert Koch
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Louis Pasteur
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1906 Paul Ehrlich
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"Chemotherapie mit dem Prinzip der selektiven Toxizität"
Persister = Bakterien, die den Antibiotika-Angriff überstehen, da sie sich in einer anderen Stoffwechselphase befanden. Um auch diese Bakterien abzutöten ist eine Antibiotikatherapie lange genug
durchzuführen.
Pharmakologie
- Pharmakokinetik
- Einfluss des Organismus auf das Arzneimittel
- LADME-Modell
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Liberation
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Absorption
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Distribution
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Verteilung
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z.B. Darm -> Leber -> Blutkreislauf
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Metabolismus
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Verstoffwechselung
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Metabolisierung, First-Path-Effekt, u.a.
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Exkretion
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Ausscheidung
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Durch Urin, Leber, Galle, Darm
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Anpassung der Dosierung z.B. bei schlechter Nierenfunktion, schlechter Leberfunktion, unzureichender Anreicherung im Plasma
- Pharmakodynamik
- Einfluss des Arzneimittels auf den Organismus
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Metabolisierung
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Interaktion von Antibiotika mit anderen gleichzeitig gegebenen Medikamenten
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