Parenteralia

Definition

  • Parenteralia sind sterile Zubereitungen, die zur Injektion, Infusion oder Implantation in den menschlichen oder tierischen Organismus bestimmt sind.

Unterformen

  • Injektionslösungen (Injectabilia)
  • Infusionslösungen (Infundibilia)
  • Konzentrate zur Bereitung von Parenteralia (Parenteralia diluenda)
  • Pulver zur Bereitung von Parenteralia (Pulveres parenterales)
  • Implantate (Implantanda)

Anforderungen

  • Gute Verträglichkeit
  • Sterilität
    • Ausgenommen sind Radiodiagnostika mit kurzer HWZ, da hier die Prüfung auf Sterilität zu lange dauern würde,
  • Isotonie
    • Wichtig v.a. für die in großen Volumina applizierten Infusionslösungen.
    • Im allgemeinen werden hypertone Lösungen besser vertragen, als hypotone (Hämolyse durch Deplasmolyse).
  • Isohydrie
    • Falls dies nicht möglich ist sollte zumindest Euhydrie angestrebt werden. Diese kann als gegeben gelten bei:
      Injektionslösungen pH 5 - 8
      Infusionslösungen pH 3 - 10,5
      sonstige Injektionen pH 4 - 9
  • Schwebstofffreiheit
    • Ausgenommen sind hier Suspensionen zur parenteralen Anwendung, für die eine maximale Partikelgröße von 40 µm gefordert wird.
      • Suspensionen sind nicht zur intravasalen Applikation geeignet!
    • Emulsionen kommen nur als O/W-Emulsionen in Frage; bei ihnen sollte die dispergierte Phase nicht größer als 5 µm, besser jedoch kleiner, sein.
  • Pyrogenfreiheit
    • Die Prüfung auf Pyrogene muss bei allen Infusionen und Injektionen mit einem Volumen über 15 ml (Einzeldosis) erfolgen sowie wenn die Zubereitung als "pyrogenfrei" deklariert ist.

Stabilisierung

Allgemeines

  • Zur Stabilisierung von Parenteralia sind Hilfsstoffe zugelassen. Außerdem kann ihre Stabilität durch geeignete andere Maßnahmen gewährleistet werden.
  • Die wichtigsten Stabilisierungsmaßnahmen sind die Konservierung mit Hilfe geeigneter Konservierungsmittel, der Schutz vor Oxidationsreaktionen durch Antioxidantien sowie sonstige Maßnahmen.
  • Ziel sämtlicher Maßnahmen ist die Gewährleistung einer konstanten Produktqualität über einen möglichst langen Zeitraum.

Konservierung

  • Benzylalkohol darf nicht bei Säuglingen angewendet werden, da es die noch nicht voll ausgebildete Blut-Hirn-Schranke passieren kann und zu Schäden am ZNS führen kann.

Stabilisierung durch Antioxidantien

Sonstige Stabilisationsmaßnahmen

  • Inertbegasung beim Abfüllen
  • Trocknung (Gefriertrocknung)
    • Schutz vor Mikroorganismen durch Entzug von Wasser, außerdem Erhöhung der chemischen Stabilität
  • Tiefkühlung
    • Schutz vor Mikroorganismen, Verlangsamung chemischer und biologischer (Enzyme) Reaktionen
  • Komplexierung von Metallionen durch Zugabe von Natriumedetat
    • Verhinderung einer möglicherweise katalytischen Wirkung von Metallionen
 

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