Absolute Bioverfügbarkeit

Definition

  • Der Anteil des Wirkstoffs, der nach der (nicht intravenösen) Applikation, verglichen mit einer intravenös gegebenen gleich großen Dosis, das Zentralkompartiment unverändert erreicht.

Bemerkungen

  • Die absolute Bioverfügbarkeit einer intravenösen Applikation wird definitionsgemäß gleich 100 % gesetzt, andere Applikationsformen erreichen nur geringere Werte.
  • Eine verminderte absolute Bioverfügbarkeit kann wirkstoffspezifische, z.B. First-Pass-Effekt und zubereitungsspezifische Gründe, z.B. unvollständige Wirkstofffreisetzung, haben. Letztere sind jedoch eher in den Bereich der die relative Bioverfügbarkeit beeinflussenden Faktoren einzuordnen.
  • Pathologische Veränderungen der Wirkstoffaufnahme bleiben bei der Ermittlung der absoluten Bioverfügbarkeit unberücksichtigt.

Beeinflussende Faktoren

  • Die absolute Bioverfügbarkeit eines Arzneistoffs ist von einer Vielzahl von Faktoren abhängig. Im Folgenden sind einige Eigenschaften aufgeführt, die dazu führen können, dass die absolute Bioverfügbarkeit eines Arzneistoffs zu einem Problem werden kann.

Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakokinetische Eigenschaften

Physikalisch-chemische Eigenschaften

  • Geringe Löslichkeit
  • Geringe Lösungsgeschwindigkeit
  • Schlechte Benetzbarkeit
  • Instabilität im GIT
  • Metastabile Modifikationen
  • Stereoisomerie
  • Kristallmodifikation

Beispiele

Arzneistoff Absolute Bioverfügbarkeit (p.o.) [%]
Acetylsalicylsäure 46 - 68
Aciclovir 15 - 50
Alprenolol 3 - 15
Amoxicillin 85 - 99
Amphotericin B < 10
Ampicillin 50 - 75
Coffein 100
Diazepam 90 - 100
Digoxin 55 - 80
Erythromycin 30 - 65
Isosorbiddinitrat 47 - 58
Ketamin ca. 28
Lidocain 25 - 45
Lithium 90 - 100
Metoprolol ca. 50
Nifedipin 30 - 70
Paracetamol 60 - 80
Penicillin G 15 - 30
Propranolol 2 - 54
Theophyllin 65 - 100
Verapamil 10 - 33

 

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