Crataegi folium cum flore
Synonyme
- Folia Crataegi cum Floribus, Weißdornblätter mit Blüten
Übersicht
Medizin
Anwendungsgebiete
Kommission E
- Nachlassende Leistungsfähigkeit des Herzens
entsprechend Stadium I und II der NYHA (gefäßerweiternd und
blutdrucksenkend)
Teebereitung
- 1 - 1,5 g Droge mit kochendem Wasser
übergießen und nach 15 min abseihen.
- 1 Teelöffel entspricht etwa 1,8 g
Anwendungshinweise
- 3 - 4mal pro Tag eine Tasse.
Bemerkungen
- Selbstbehandlung nur nach genauer Indikation!
- Die Wirkung ist wahrscheinlich auf das Flavonoid-Gemisch zurückzuführen,
ein einzelner Wirkstoff konnte bislang nicht gefunden werden.
- Standardisierte Extrakte sind "selbstgebrauten" Tees
vorzuziehen!
Arzneibücher
Pharmakologie
Wirkungen
Wirkmechanismen
- Hemmung der Phosphodiesterase (Typ 3) im Myokard, dadurch erhöhte
cAMP-Konzentration
- Hemmung der Na+/K+-ATPase im Myokard, dadurch
verminderter elektrochemischer Gradient für den Ca2+-Ausstrom
und Erhöhung der intrazellulären Ca2+-Konzentration.
- Hemmung des Angiotensin-Konversations-Enzyms.
Biologie
Stammpflanzen
- Crataegus monogyna - Eingriffeliger Weißdorn (Rosaceae)
- Crataegus laevigata - Zweigriffeliger Weißdorn (Rosaceae)
- Weitere Weißdornarten können ebenfalls verwendet werden, z.B.
Crataegus pentagyna, Crataegus nigra, Crataegus azarolus
Aussehen
Makroskopisch
- Vorwiegend Knospen (gelb-braun) mit grünem, kurzzipfeligem Kelch aus 5
Kelchblättern mit je 3 Zipfeln
- Entfaltete ganze Blüten sind selten zu finden, Kronblätter (5) dann
meist bräunlich und nicht verwachsen
- Blütenblatteile und feinnetzadrige Blattstückchen mit ungleich gesägtem
Rand und einzelne Zweigstückchen
- Auffällige Cuticularstreifung
- Anomocytische
Spaltöffnungen
- In der Nähe der Leitbündel
der Blattnerven Kristallzellreihen mit Calciumoxalat-Einzelkristallen,
manchmal auch Drusen
- Kleine Calciumoxalat-Drusen im Mesophyll der Kronblätter
- Triporate Pollenkörner
- Einzellige Haare
Geruch
Geschmack
- Etwas süß, leicht bitter und adstringierend
- Die Blüten sind leicht süßlich
Inhaltstoffe
Anforderung
- Ph.Eur.
- Mindestens 1,5 % Flavonoide,
berechnet als Hyperosid
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