Augentropfen

Übersicht


Medizin

Anwendung

Anwendungshinweise

Allgemeines
  • Bei der Applikation von Augentropfen wird der Tropfer mit einer Hand frei über das Auge gehalten, während mit der anderen Hand vorsichtig das Unterlid nach unten vom Auge abgezogen wird.
  • Um den Lidschlag während des Eintropfens leichter unterdrücken zu können, sollte der Blick starr auf ein entferntes Ziel gerichtet werden.
  • Der Tropfen sollte in den Bindehautsack und nicht direkt auf die sehr berührungsempfindliche Hornhaut des Auges appliziert werden.
    • Wird direkt auf die Hornhaut getropft, kommt es über einen Schutzreflex praktisch sofort zum Verschließen des Auges, wobei ein Großteil des applizierten Volumens verloren geht, ohne dass er sich zuvor ausreichend verteilt hätte und wirksam geworden wäre.
  • Das Auge sollte nach der Applikation des Tropfens in den Bindehautsack langsam geschlossen werden; der Augapfel anschließend bei geschlossenem Auge einige Sekunden bewegt.
  • Ein zu schnelles Abfließen der Augentropfen über den Tränenkanal kann verhindert werden, wenn die Augen danach noch einige Zeit (etwa 1 - 2 min) geschlossen bleiben.
  • Zwischen der Anwendung verschiedener Augentropfen an einem Auge sollte mindestens 10 min gewartet werden. Kürzere Abstände verringern die Verweilzeiten der einzelnen Arzneistoffe am Auge, außerdem erhöhen sie das Risiko chemischer Interaktionen der einzelnen Präparate.
Kontaktlinsen
  • Augentropfen in Mehrdosenbehältnissen sind normalerweise konserviert. Die beiden wichtigsten hierbei verwendeten Konservierungsmittel sind Benzalkoniumchlorid und Cetrimid.
    • Augentropfen, die Benzalkoniumchlorid enthalten, sollten nicht zusammen mit weichen Kontaktlinsen benutzt werden, da Benzalkoniumchlorid weiche Kontaktlinsen verfärben kann. Patienten, die auf bestimmte Augentropfen angewiesen sind, sollten für die Dauer der Anwendung auf eine Brille oder - sofern vom Hersteller der Augentropfen erlaubt - auf harte Kontaktlinsen ausweichen. Letztere können im Abstand von einigen Minuten nach Anwendung der Augentropfen normalerweise wieder problemlos verwendet werden.
    • Augentropfen, die Cetrimid enthalten, können bei Einhaltung eines mindestens 15 minütigen Abstandes zwischen der Anwendung der Augentropfen und dem Einsetzen der Kontaktlinsen auch bei Benutzung weicher Kontaktlinsen verwendet werden. Für harte Kontaktlinsen kann ein noch kürzerer Abstand (wenige Minuten) gewählt werden.

Technologie

Definition

  • Sterile, wässrige oder ölige Lösungen oder Suspensionen, die zum Eintropfen in den Bindehautsack des Auges bestimmt sind.

Bemerkungen

  • Neben den bei allen Ophthalmika gegebenen Anforderungen gilt es bei Augentropfen die Viskosität zu beachten.
  • Bei einem Volumen der Tränenflüssigkeit von 7 bis 10 µl und einem durchschnittlichen Tropfenvolumen von 50 µl, wird der größte Teil des applizierten Volumens gleich abfließen.
  • Um diesen Vorgang zu verlangsamen und damit eine Wirkungsverlängerung auf dem Auge zu erreichen, werden wässrigen Augentropfen häufig viskositätserhöhende Stoffe zugesetzt. Meist handelt es sich bei diesen Stoffen um Celluloseether, Povidon oder Polyvinylalkohol.
  • Die angestrebten Viskositäten liegen im Bereich zwischen 10 und 25 mPa·s (normale Tränenflüssigkeit 1 - 2 mPa·s), höhere Werte können Reizerscheinungen hervorrufen.

 

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