Guanfacin
Übersicht
Medizin
Typ
Indikationen
Arzneimittelinteraktionen
- Antihypertensiva, zentral-dämpfende Substanzen
- Gegenseitige Wirkungsverstärkung (erwünschte und/oder unerwünschte
Wirkungen)
- Induktoren von CYP3A4
- Erniedrigte Plasmakonzentrationen von Guanfacin.
- Inhibitoren von CYP3A4 und CYP3A5
- Erhöhte Plasmakonzentration von Guanfacin möglich.
- Valproinsäure
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Sehr häufig
- Mundtrockenheit (60 %), Verstopfung (15 %), Oberbauchschmerzen (11 %)
- Müdigkeit (45 %), Kopfschmerzen (26 %), Schwindel (15 %)
- Orthostatische Hypotonie (10 %)
Häufig
- Asthenie (7 %), Lethargie (6 %), Schlaflosigkeit (4 %)
- Depressionen, Agitiertheit, Angst, emotionale Labilität
- Durchschlafstörungen, Albträume
- Übelkeit und Erbrechen (8 %), Gewichtszunahme (7 %), Appetitsverlust (5
%), Blähungen (2 - 5 %), Diarrhoe (2 - 5 %)
- Libidoverlust, Impotenz (7 %)
- Verstopfte Nase
- Synkopen (2 %) Palpitationen, AV-Block, Bradykardie, Reflextachykardie
Selten
- Schmerzen in der Brust, Kurzatmigkeit
- Dyspepsie
- Hautreaktionen
- Ödeme der Hände und Beine
- Sehstörungen (Verschwommenes Sehen)
Ohne Angabe der Häufigkeit
- Geschmacksstörungen, Ohrgeräusche
- Krämpfe
- Kribbelndes Gefühl in Händen und Füßen
Anwendung
Dosierung
Anwendungshinweise
- Die Einnahme der schnell freisetzenden Präparate sollte abends erfolgen,
um die sedierenden Effekte über den Tag zu reduzieren.
- Die Einnahme sollte nicht mit einer sehr fettreichen Mahlzeit erfolgen.
Handelsnamen
Pharmakologie
Typ
Pharmakodynamik
Wirkmechanismen
- Guanfacin ist ein selektiver α2A-Adrenozeptor-Agonist
mit hoher Rezeptoraffinität (KD 31 nmol/L). Die Affinität zum α2A-Adrenozeptor
ist etwa 60mal höher als zu α2B-Adrenozeptoren.
Pharmakokinetik
Bioverfügbarkeit (BVabs) |
99,9 % |
Clearance (CLtot) |
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Eliminationshalbwertszeit (t1/2) |
14,8 - 18,3 h |
Extrarenale Eliminationsfraktion (Q0) |
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Plasmaproteinbindung (PB) |
ca. 70 % |
tmax |
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Verteilungsvolumen (Vapp) |
ca. 6,3 L/kg |
Resorption
- Guanfacin wird nach peroraler Applikation praktisch vollständig
resorbiert und unterliegt keinem messbaren First-Pass-Effekt, weshalb die
Bioverfügbarkeit fast 100 % ist.
Metabolisierung
- Die Substanz wird vor allem über CYP3A4 abgebaut, wobei über die Stufe
eines Epoxids vor allem der 3-Hydroxy-Metabolit entsteht.
Exkretion
- Die Ausscheidung erfolgt weit überwiegend unverändert renal.
Pregnancy category |
B |
LD50 |
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Chemie
Strukturformel

Summenformel
C9H9Cl2N3O
Molekülmasse
IUPAC
- N-(Diaminomethyliden)-2-(2,6-dichlorphenyl)acetamid
Eigenschaften
Schmelzpunkt |
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Löslichkeit |
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pKS |
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Analytik
IR-Spektrum
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