Verteilungsvolumen

Synonym

  • Scheinbares Verteilungsvolumen (Vapp)

Definition

  • Das Verteilungsvolumen ist der Proportionalitätsfaktor für die Beziehung zwischen der im Organismus vorhandenen Dosis eines Pharmakons und seiner Plasmakonzentration:
  • Es gibt das Volumen an, in dem sich die applizierte Dosis befinden müsste, wenn überall die gleiche Konzentration wie im Plasma herrschen würde.

Bemerkungen

  • Das Verteilungsvolumen ist abhängig von der Lipophilie des Wirkstoffs, unterschiedlichen Bindungen an Gewebe, Plasmaeiweiße und Erythrozyten sowie von anderen Faktoren.
  • Der Wert des Verteilungsvolumens kann, je nach Wirkstoff, ungefähr dem Volumen des Plasmas entsprechen, aber auch deutlich höher als das Gesamtvolumen des Körpers sein.
  • So haben z.B. Phenylbutazon und Tolbutamid ein sehr kleines Verteilungsvolumen von ca. 8 l bei 70 kg KG. Sie finden sich nach intravenöser Applikation praktisch nur im Zentralkompartiment. Propranolol (200 l bei 70 kg KG) und Digoxin (700 l bei 70 kg KG) zeigen hingegen sehr große Verteilungsvolumina, dadurch dass sie in extravasale Bereiche, z.B. Fettgewebe, Knochen und Liquor diffundieren und sich dort anreichern.

Berechung

Intravenöse Applikation im offenen Einkompartiment-Modell

Vapp : Verteilungsvolumen [L]
D : applizierte Dosis [mg]
c0 : Plasmakonzentration bei t = 0 [mg/L]

Vapp : Verteilungsvolumen [L]
D : applizierte Dosis [mg]
ke : Eliminationskonstante [min-1]
AUC : Area under the curve [kg·min·L-1]
 

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