Genotoxizität

Definition

  • Schadwirkung einer physikalischen oder chemischen Noxe, die zur Erzeugung von Fehlern im Genom führt, die auf nachfolgende Generationen übertragen werden können, da die Keimzellen betroffen sind.

Bemerkungen

  • Die Genotoxizität wird von der Mutagenität dadurch abgegrenzt, dass bei der Genotoxizität Veränderungen am Genom der Keimzellen und nicht (nur) der von somatischen Zellen entstehen. Diese Schäden am Genom werden an nachfolgende Generationen weitervererbt.
  • Man unterscheidet:
    • Direkte Genotoxizität
      • Die Noxe führt selbst zu Schäden an der DNA.
    • Indirekte Genotoxizität
      • Die Schäden an der DNA entstehen durch Folgereaktionen der Noxe im Körper.
      • Als Beispiele seien hier genannt:
        • Störung der DNA-Reparaturmechanismen
        • Bildung reaktionsfähiger endogener Metaboliten, z.B. reaktive Sauerstoffspezies
        • Stimulation der Umwandlung anderer Stoffe zu direkt genotoxischen Substanzen
        • Reaktion mit Proteinen des Spindelapparates, was die Fehlerrate bei der Reduplikation des Genoms erhöht
  • Direkt genotoxische Substanzen sind immer auch mutagene und kanzerogene Substanzen. Sie haben keinen Schwellenwert unter dem eine Belastung mit dieser Noxe ungefährlich ist.
  • Indirekt genotoxische Substanzen sind bis zu einer gewissen Schwellendosis wahrscheinlich nicht kanzerogen.
    • Problematisch ist in diesem Zusammenhang allerdings die Festlegung dieser Schwellenwerte.

 

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