Intestinale invasive Amöbiasis
Definition
- Unterform der Amöbiasis, bei der es
ausgehend von der Darminfektion zu intestinalen und extraintestestinalen
Komplikationen kommt.
- Die Infektion erfolgt durch die orale Aufnahme von Amöbenzysten. Diese
entwickeln sich im Dickdarmlumen zu kommensalen Trophozoiten (Minutaformen),
vermehren sich durch Teilung und bilden wiederum Zysten, die mit dem Stuhl
ausgeschieden werden.
- Der Kot von infizierten ist die epidemiologisch wichtigste
Infektionsquelle!
- Durch auslösende Faktoren (konkomittierende Darminfektionen, Veränderungen
der Darmflora, Resistenzminderung, Diätwechsel) kann die nicht invasive
Minutaform zur invasiven Magnaform (hämatophager Trophozoit) mutieren.
- Diese führt zu Nekrosen der Dickdarmmukosa, Ulzerationen und klinisch zum
Bild der Amöbenruhr (Amöbendysenterie).
Klinik
- Meist langsamer Beginn noch ohne Fieber, mit Obstipation oder leichter Diarrhoe.
Dieser zunächst kotig, später evtl. glasig-schleimig, nicht eitrig mit
Blut- und Schleimbeimengungen, Tenesmen.
- Flüssig-eitrige Durchfälle durch begleitende bakterielle
Superinfektion verschleiern eventuell das klinische Bild
Diagnostik
- Nachweis von Entamoeba histolytica im frischen Stuhl
- Abgrenzung zu den apathogenen Darmamöben Entamoeba coli, Entamoeba
hartmanni, Iodamoeba bütschlii, Dientamoeba fragilis und Endolimax nana
- Nachweis von Zysten bei symptomlosen Ausscheidern durch MIFC
- Serologie bei intestinaler Amöbiasis ohne Gewebeinvasion zweifelhaft
Therapie
Komplikationen
- Chronifizierung und Rezidivierung, granulomatöse Infiltrate (Amöbom),
Darmblutungen, Darmperforation, Kolonfisteln
- Eine unbehandelte Amöbiasis kann zum Tod führen
|