Colchicum autumnale

Synonym

  • Herbstzeitlose

Übersicht


Intoxikation

Bemerkungen

  • Alle Pflanzenteile sind giftig, insbesondere Blüte und Samen.
  • Vergiftungsfälle treten v.a. durch Verwechslung mit Bärlauch auf.

Symptome

Sofortmaßnahmen

  • Nächstes Krankenhaus aufsuchen!

Biologie

Allgemeines

  • Bis 25 cm hohe, ausdauernde krautige Pflanze mit grundständigen Blättern und Blüten
  • Unterirdische braunschuppige Sprossknolle von bis zu 7 cm Länge
  • Fruchtkapseln im Frühjahr zusammen mit den Blättern erscheinend
  • Blütezeit: August bis November, selten Frühjahr
    • Zur Blütezeit im Herbst ohne grüne Blätter
  • Reifezeit: Mai bis Juni

Blatt

  • Meist 3 Blätter, im Frühjahr erscheinend, breit-lanzettlich, glänzend grün, 15 - 20 cm (teilweise bis 40 cm) lang, die basale Fruchtkapsel teilweise einhüllend

Blüte

  • Einzelne, blassviolette (selten weiße) Blüten, meist im Herbst
  • Perigonblätter länglich, zu einer bis zu 20 cm langen Blütenröhre verwachsen
  • Fruchtknoten zur Blütezeit tief in der Erde
  • 6 Staubblätter, 3 Griffel, ebenfalls bis zu 20 cm lang

Frucht

  • Länglich-eiförmige Kapsel mit vielen kleinen, schwarzbraunen Samen
  • Die Samen haben anfangs klebrige Anhängsel
  • Im Reifezustand ist die Kapsel blasig aufgeschwollen

Standort

  • Feuchte Wiesen, Auenwälder, Böschungen
  • Bis ca. 2000 m

Verbreitung

  • Zentraleuropa mit Schwerpunkt West- und Mitteleuropa, sowie im nördlichen Mittelmeergebiet; östlich bis Weißrussland und zur Ukraine

Inhaltstoffe

  • Alkaloide
    • Colchicin
      • Die Samen enthalten etwa 0,5 %, die Blüten bis zu 1,8 % Colchicin. Die Konzentration in der Knolle (ca. 0,2 %) und den Blättern (0,03  %) ist deutlich geringer. 
    • Colchicein

Bemerkungen

  • Aufgrund der extrem langen Griffel, die von den Pollenschläuchen durchwachsen werden müssen (der Fruchtknoten liegt unter der Erde!), vergeht eine relativ lange Zeit zwischen Bestäubung und Befruchtung.
  • Die Pollenkörner müssen vom Griffelgewebe ernährt werden, um überleben zu können.
  • In jedem Herbst entsteht seitlich neben der alten Sprossknolle eine neue, aus der sich der Blütenspross des kommenden Jahres bildet.
  • Während des Frühjahres und Sommers werden Reservestoffe gebildet, die für die nächste Vegetationsperiode zur Verfügung stehen.
  • Durch die seitliche Knollenbildung wird eine stets gleiche Tiefenlage im Boden gewährleistet.
  • Bemerkenswert ist außerdem, dass die Herbstzeitlose mit ihrem abnormen Entwicklungszyklus sehr gut an den Mährhythmus der Wiesen angepasst ist.
  • Wichtigster Inhaltstoff ist Colchicin, ein Alkaloid, das aus den Aminosäuren Phenylalanin und Tyrosin synthetisiert wird.

Abbildung


Systematik

Klasse

Unterklasse

Ordnung

Familie

 

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