| FimbrienSynonymBemerkungen
  Die Zellen vieler Bakterienarten, insbesondere der gramnegativen, können
    Anhangsgebilde besitzen, die kürzer und dünner sind als Geißeln. 
  Diese als Fimbrien bezeichneten Strukturen können können in großer Zahl
    (100 und mehr) vorhanden sein. 
  Sie sind, wie die Geißeln, aus einem Protein
    aufgebaut, das in diesem Fall Pilin genannt wird. 
  Fimbrien spielen eine Rolle bei der Haftung von Bakterien, z.B. auf
    Schleimhäuten und sind somit ein wichtiger Faktor für die Kolonisation auf
    Oberflächen. 
  Die Ausbildung der Fimbrien ist reversibel.
  Neben den Fimbrien gibt es vor allem bei den Enterobakteriaceae
    die Fertilitäts-Pili (Sexual-Pili), die pro Zelle nur wenige Exemplare (bis
    etwa 20) vorhanden sind und hohle Röhren darstellen. 
  Die Sexual-Pili befinden sich bei Zellen, die einen Fertilitätsfaktor,
    z.B. den F-Faktor, besitzen, der den Zellen "männliche"
    Eigenschaften verleihen. Die Sexual-Pili sind ein Ausdruck dieser
    Eigenschaft. Die Zellen können mit Hilfe dieser Sexual-Pili Kontakt mit
    einer "weiblichen" Zelle bekommen und durch diese beim Vorgang der
    Konjugation DNA
    und damit Erbmerkmale übertragen.
  Die Bildung von Pili ist an den Stamm gekoppelt. Das Proteinhohlrohr dient
    zur Kontaktaufnahme zum Nachbarbakterium zwecks genetischem
    Informationsaustausch. Die Information zur Pilibildung ist plasmidgebunden.
  Diese Pili stellen Zellwandanhängsel von ca. 5 nm Dicke und 2 µm Länge
    dar. Sie sind in der Lage, Rezeptoren auf anderen, nicht plasmidtragenden
    Zellen zu erkennen. Nach Kontaktaufnahme von Pili und Rezeptor kann der
    Konjugationsvorgang beginnen.
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